Tourismus und Naherholung

Freizeit am Inn

Der Inn bietet dem Menschen als Naherholungsgebiet zahlreiche Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten im Einklang mit der Natur. Dazu zählen verschiedene Wassersportangebote – wie Kajakfahren, Rafting oder Paddeln – die durch die zunehmende Ansiedlung von Outdoor-Anbietern an den Wildwasserstrecken des Inn immer weiter ausgebaut werden. Die Auengebiete und Renaturierungen laden Erwachsene zum Spazieren und Kinder zum Spielen am Wasser ein, während an ausgewiesenen Stellen auch Grillplätze eingerichtet wurden.

Nicht zuletzt eignet sich der Inn auch für ausgiebige Fahrrad -und Wandertouren. Dabei ermöglicht der Innradweg auf 520 km den gesamten Flussverlauf – vom Ursprung bei Maloja in der Schweiz bis zur Mündung in die Donau bei Passau – zu erkunden. Die abwechslungsreiche Radreise von der alpinen Bergwelt bis in die weite Flusslandschaft in Deutschland und Österreich mit nur 1.500 Meter Höhenunterschied ist gut beschildert und in nahezu all seinen Abschnitten familientauglich.

Kinder am Inn © Anton Vorauer

Auch für Naturbegeisterte gibt es am Inn einiges zu entdecken: Das bayerisch-oberösterreichische Europareservat Unterer Inn verfügt als ausgewiesenes Natur- und Vogelschutzgebiet noch über einige unberührte Auwälder mit seltenen Pflanzen und einer vielfältigen Vogelwelt, die durch Aussichtsplattformen und -türme beobachtet werden können. Mit etwas Glück kann man hier sogar dem Biber begegnen. Auch touristische Einrichtungen wie das Inn-Museum in Rosenheim, die Burg Finstermünz an der schweizer-österreichischen Grenze und verschiedene Naturerlebniswege laden Interessierte dazu ein, den Inn, seine Geschichte und Besonderheiten zu entdecken.

Wassersport am Inn © Lisa Reggentin

Fischerei

Früher hatte der Inn auch für die Fischerei eine zentrale Bedeutung und bildete die Lebensgrundlage für zahlreicher Berufsfischer*innen. Mit dem Bau der ersten Staustufen wurde die Wanderachse, auf die zahlreiche Fischarten angewiesen sind, zusehends unterbrochen. In Kombination mit der starken Flussregulierung sind die Fischbestände in Folge drastisch eingebrochen. Aus diesem Grund verschwand allmählich auch die Berufsfischerei am Inn.

Heute findet am Inn weitgehend nur noch Freizeitfischerei statt. In der Schweiz und in Österreich ist der Inn größtenteils der Salmonidenregion mit Bachforellen- und Äschenvorkommen zuzuordnen. Doch die natürliche Reproduktion der Salmoniden ist durch strukturelle Defizite, wie beeinträchtigte Wandermöglichkeiten für Mittel- und Langstreckenwanderer, gekennzeichnet, die trotz großer Investitionen in Umgehungsgerine und Aufsteigshilfen immer noch bestehen. Negativ wirkt sich hier auch der Schwallbetrieb der Wasserkraftwerke aus, der die Lebensbedingungen der Fische massiv einschränkt. Ohne künstlichen Besatz wäre der Fischbestand im Inn bereits zum großen Teil erloschen.

So führt eine umfangreiche Studie zur Fischökologie am Tiroler Inn durchschnittlich 75 Prozent bis 100 Prozent des heutigen Fischbestands auf Besatzmaßnahmen zurück (SPINDLER ET AL. 2002). Das gilt auch für den deutschen und oberösterreichischen Flussverlauf, in dem Salmoniden nur noch bedingt geeignete Lebensräume finden. So werden in den Staubereichen und Altwässern heute neben dem Hecht vor allem Karpfenarten befischt.

Laichende Äschen © W. Retter

Schifffahrt

Schifffahrt gab es auf dem Inn schon zur Zeit der Römer. Vor allem im Mittelalter war der Inn ein wichtiger Handelsweg zwischen Tirol und Bayern und über die Donau weiter bis nach Wien. Durch die Eröffnung der Unterinntalbahn von Kufstein nach Innsbruck im Jahre 1858 verlor die Schifffahrt auf dem Inn schließlich ihre wirtschaftliche Bedeutung. Der Bau von Staustufen mit Wasserkraftwerken ohne Schleusen machte die durchgehende Schifffahrt unmöglich. Von Kufstein bis Niederndorf gab es bis zum Jahr 2011 eine touristisch orientierte Innschifffahrt, die aber mangels Fahrgästen eingestellt wurde. Heute wird nur noch lokal, beispielsweise in Passau, Schärding und Wasserburg am Inn, Fahrgastschifffahrt betrieben.

Bootsfahrt in Rosenheim © Lisa Reggentin

Mehr zum Thema